Stimme ist mein Leben

Stimme ist mein Leben - Barbara Zechel

„Ich wurde ob meiner Körpergröße, ich war fast immer die Kleinste, sehr oft übersehen, aber: ÜBERHÖRT WURDE ICH NIE!

Schon als Baby habe ich so laut geschrien, erzählt man, dass ich immer augenblicklich gefüttert wurde. Ich bin im Wald aufgewachsen, da konnte ich nach Herzenslust rufen, brüllen, schreien und habe damit meine Lungen, mein Zwerchfell, meine Stimmlippen, meine Bauchmuskulatur und was sonst noch alles wichtig ist für die Stimme, täglich unter besten Bedingungen trainieren dürfen. Ich hatte auch überhaupt keinen Druck. Alles geschah mit Freude, Neugierde und großer Selbstverständlichkeit. Und das Allerbeste war tatsächlich, dass mich keiner je zur Ruhe mahnte. Ab meinem zehnten Lebensjahr bereiste ich dann regelmäßig Länder im Süden Europas, genauer gesagt Südfrankreich und Norditalien, in denen eine laute Stimme auch heute noch geradezu überlebensnotwendig ist. Weiterhin also ein ideales Training für eine tragende Stimme! Bald begleitete mich allerdings ein Satz in meinem Leben wie mein eigener Schatten. „Barbara oder Babsi: NICHT SO LAUT!“ Sehr schnell und auch sehr lang hat mich das einfach nur noch genervt. Dann der Wendepunkt. Ich werde es nie vergessen, ich stand an die Wand gelehnt bei Stimmübungen, als meine erste Schauspiellehrerin mir mit klarer und ruhiger Stimme sagte:

„Barbara, deine Stimme ist ein Gottesgeschenk!“

Ich habe mich damals natürlich sehr darüber gefreut. Die Bedeutung und Tragweite dieser Worte wurden mir aber erst in den letzten 15 Jahren wirklich bewusst.

Heute weiß ich: Stimme ist mein Leben und „meine Stimme ist mein Kapital“.

Und zum Glück für mich und alle anderen gelingt es mir schon lange sehr gut

„Laut und Leise“ zu unterscheiden.

Barbara Zechel

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